Frank Gehry

Seit 1997
02.10.2010 - 13.03.2011

Die Ausstellung „Frank O. Gehry – Seit 1997“ präsentierte eine Auswahl von Gehrys wichtigsten Projekten der letzten dreizehn Jahre. Diese wurden mit großformatigen und aufwändigen Studien- und Wettbewerbsmodellen aus dem Archiv von Gehry Partners präsentiert. Originalzeichnungen des Architekten sowie eine Vielzahl von Entwicklungsmodellen machten die Entwurfsprozesse im Gehry-Büro deutlich. Die zwölf ausgestellten Projekte wurden nicht nur als singuläre Bauwerke gezeigt, sondern auch im Dialog mit ihrer städtischen Umgebung. Filme vermittelten Informationen über Gehrys technische Lösungen in den verschiedenen Phasen der künstlerischen Entwicklung und des Bauprozesses.
Den zeitlichen Ausgangspunkt der Ausstellung markierte die Eröffnung des Guggenheim Museums in Bilbao im Jahr 1997. In Frank Gehrys Gesamtwerk bildete dieser spektakuläre Bau einen formalen Wendepunkt, der Gehrys, nach fast vierzigjähriger Karriere, endgültig in die Riege der Stararchitekten katapultierte. Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung war die Walt Disney Concert Hall (1987 - 2003), die mit ihrer markanten Silhouette und einem Konzertsaal für mehr als 2.000 Besucher in Los Angeles einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt leistet. Ebenfalls als Konzertgebäude wurde in Chicago der in einem städtischen Park gelegene Jay Pritzker Pavilion geplant (1999 - 2004). Mit einer Bühne, die mit fließenden silbernen Bändern eingefasst wurde und einer flachen, offenen Kuppel aus Stahlrohr, die filigran die Besucherwiese überspannt, scheint sich die Architektur des Pavillons beinahe aufzulösen.
Neben Kultur- und Konzertbauten zeigte die Ausstellung auch Verwaltungs- und Wohnbauten des in Los Angeles ansässigen Pritzkerpreisträgers Gehry. In New York wurde für die Interactive Corporation ein Bürogebäude verwirklicht (2003 - 2007), dessen mit Keramikpartikeln beschichtete Fassade tagsüber opak erscheint, des Nachts das illuminierte Gebäude jedoch erstrahlen lässt. Mit dem Beekman Tower (2003 - 2010) entstand zum Zeitpunkt der Ausstellung ein weiteres Gebäude in New York nach Plänen von Gehry Partners. Mit einer Höhe von 265 Metern ist es heute das höchste Wohngebäude der amerikanischen Metropole. Auch zwei in Deutschland realisierte Bauten waren in der Ausstellung vertreten. Zum einen war dies der Neue Zollhof in Düsseldorf (1994 - 1999), dessen Fertigstellung einen entscheidenden Schritt in der Aufwertung des Düsseldorfer Hafens bedeutete, zum anderen das am Brandenburger Tor in Berlin gelegene DZ Bank- Gebäude (1995 - 2001), das sich nach außen hin an der strengen Fassadengliederung der umgebenden Bauten orientiert. Im Inneren jedoch verblüfft es mit einem Konferenzsaal, der von einer Metall glänzenden, skulptural geformten Hülle umschlossen ist und das Zentrum eines Glas überdachten Atriums bildet.
Kurator der Ausstellung war Germano Celant.