Marcel Breuer

Design und Architektur
13.09.2003 - 25.04.2004

Der Designer und Architekt Marcel Breuer (1902 - 1981) gehörte zu den einflussreichsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. Bereits als junger Student am Bauhaus in Weimar tat sich der gebürtige Ungar mit einigen von der niederländischen De Stijl-Gruppe inspirierten Möbelentwürfen hervor. Im Alter von nur 23 Jahren gelang ihm 1925 die als revolutionär zu bezeichnende „Erfindung“ des Stahlrohrmöbels, die als sein zentraler Beitrag zur Designgeschichte gilt. Breuers Stahlrohr-Entwürfe – wie etwa der berühmte Wassily-Sessel, der Bauhaus-Hocker oder die diversen Freischwinger – stehen, vergleichbar nur mit Wagenfelds legendärer Tischleuchte, beispielhaft für das Design einer ganzen Epoche. Sie haben, millionenfach kopiert, längst ihren festen Platz unter den großen Klassikern der Moderne. Doch nicht nur den Möbeln aus Stahlrohr hat Breuer zum weltweiten Durchbruch verholfen. Auch mit den in den dreißiger Jahren entworfenen Möbeln aus Aluminium und verformtem Schichtholz schrieb er Designgeschichte und inspirierte nachfolgende Designergenerationen. Kaum weniger bedeutsam erscheinen aus heutiger Perspektive die legendären Inneneinrichtungen Breuers. Man denke etwa an die Einrichtung des Meisterhauses von Walter Gropius in Dessau (1925/26), an die Wohnung des berühmten Theaterregisseurs Erwin Piscator in Berlin (1927), aber auch an die späteren, in England und Amerika realisierten Interieurs, die die Wohnkultur des 20. Jahrhunderts entscheidend mitprägten.
Mochte sich Breuer innerhalb von nur wenigen Jahren vom Bauhausschüler zu einem in der gesamten europäischen Avantgarde beachteten und geschätzten Möbeldesigner und Inneneinrichter entwickelt haben, seinem Selbstverständnis nach wollte er in erster Linie Architekt sein. Spätestens seit Mitte der zwanziger Jahre begriff er das Bauen als das eigentliche Ziel seiner beruflichen Tätigkeit. Nach schleppenden Anfängen in Europa und (ab 1937) in den USA, die vor allem der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg geschuldet waren, belebte sich seine Karriere als Architekt seit Mitte der vierziger Jahre. Sein in New York ansässiges Büro profilierte sich zunächst mit Einfamilienhäusern. Seit Beginn der fünfziger Jahre konnte Breuer aber auch zahlreiche prestigeträchtige Großprojekte realisieren, unter denen einige, wie etwa die Unesco-Zentrale in Paris (1952 - 58 zusammen mit Nervi und Zehrfuss) oder das Whitney Museum of American Art in New York (1964 - 66), weltweite Aufmerksamkeit erregten. Zu seinem Markenzeichen entwickelte sich in dieser Zeit sein skulpturaler Umgang mit dem Material Beton, das er vor allem wegen seiner Formbarkeit und Massivität schätzte.
Die vom Vitra Design Museum konzipierte und organisierte Retrospektive auf das Werk von Marcel Breuer war die erste Ausstellung überhaupt, in der die verschiedenen Schaffensbereiche des Meisters in einer umfassenden Zusammenschau präsentiert wurden.

Ausstellungstournee

19.02.2013 - 17.07.2013, Cité de l'Architecture, Paris, Frankreich
31.05.2012 - 31.10.2012, Stiftung Bauhaus, Dessau, Deutschland
14.09.2011 - 08.01.2012, Museum of Art Traphold, Kolding, Dänemark
16.03.2011 - 03.07.2011, Hofmobiliendepot, Wien, Österreich
27.10.2009 - 31.01.2010, MODA/ Atlanta Library, Atlanta, USA
18.04.2009 - 20.07.2009, RISD / Museum, Rhode Island, USA
03.11.2007 - 18.02.2008, National Building Museum, Washington, USA
03.05.2007 - 02.09.2007, Ludwig Museum, Budapest, Ungarn
16.06.2006 - 27.08.2006, Lighthouse, Glasgow, England
14.12.2005 - 26.03.2006, Fundaciòn ICO, Madrid, Spanien
05.07.2005 - 16.10.2005, Fundaciòn Pedro Barrié de la Maza, La Coruna, Spanien
23.10.2004 - 30.01.2005, Centro Culturale Candiani, Mestre, Italien
12.05.2004 - 03.10.2004, CIVA, Brüssel, Belgien
12.09.2003 - 02.05.2004, Vitra Design Museum, Weil am Rhein, Deutschland