Die Essenz der Dinge

Design und die Kunst der Reduktion
20.03.2010 - 19.09.2010

Gutes Design ist, wenn sich einem Entwurf nichts hinzufügen aber auch nichts wegnehmen lässt. Dieser Leitgedanke hat das Industriedesign über mehr als ein Jahrhundert geprägt. Er verbindet das Ideal rationaler industrieller Produktion mit dem Traum vom guten aber einfachen Leben. Heute, angesichts schwindender Ressourcen, gewinnen die Konzentration auf die Essenz der Dinge und die Kunst der Reduktion   neue Aktualität. In der Diskussion um Nachhaltigkeit sind Zeitlosigkeit, Beständigkeit und Materialersparnis wichtige Faktoren. Vor diesem Hintergrund zeigt die Ausstellung Die Essenz der Dinge die vielen Facetten des Minimalismus auf und wie unterschiedlich die Ansätze sein können, mit denen Designer zum Wesentlichen vorstoßen: Die Konzentration auf Funktionalität, das Streben nach Leichtigkeit und Transparenz, das Bedürfnis nach Verdichtung und Kompaktheit oder schlicht die Anforderungen von Fertigung und Logistik. Auf der Suche nach geometrischer Abstraktion und Zeichenhaftigkeit bot den Designern auch der Dialog mit der Kunst immer wieder wichtige Impulse – Von De Stijl, über die organische Form bis zu Donald Judd, so werden zum Beispiel in der Ausstellung Gerrit Rietvelds Ikone des Designs der Red Blue Chair gezeigt wie auch Donald Judds  # 84/8.
Zwischen „weniger ist mehr“ (Ludwig Mies van der Rohe) und „weniger, aber besser“ (Dieter Rams) präsentiert die Ausstellung mehr als 120 Objekte aus über hundert Jahren Designgeschichte. Dazu gehören generische Industrieprodukte ebenso wie zahlreiche Ikonen des Stuhl- und Leuchtendesigns aus verschiedenen Epochen. Zu den Designern, deren Designklassiker in der Ausstellung vertreten sind, zählen unter anderem die Kaffehausstühle von  Thonet , der Wassily Sessel von Marcel Breuer,  der Ulmer Hocker von Max Bill,  der Standard Stuhl von Jean Prouvé, Modelle und Objekte von Charles und Ray Eames,  der Couchtisch IN-52 und  die Leuchten aus der Serie Akkari von  Isamu Noguchi, der Sessel How High The Moon von  Shiro Kuramata, der Side Chair von Frank Gehry,  der Carbon Fiber Stuhl von Shigeru Ban,  Air-Chair von Jasper Morrison bis hin zum Mac Book Air von Jonathan Ive. Das  Prinzip der Einfachheit ist eine der größten Herausforderungen, der sich Designer stellen können. Das zeigt sich gerade auch im digitalen Zeitalter.


Ausstellungstournee

14.02.2016 - 01.05.2016, Philbrook Museum of Art, Tulsa, USA
08.08.2013 - 27.10.2013, Museo de Bellas Artes, Mexico D.F., Mexiko
27.04.2012 - 16.09.2012, Grassi Museum, Leipzig, Deutschland
08.07.2011 - 16.10.2011, Design Museum, Gent, Belgien
09.03.2011 - 26.06.2011, Museum August Kestner, Hannover, Deutschland
20.03.2010 - 19.09.2010, Vitra Design Museums, Weil am Rhein, Deutschland