Vitra Schaudepot
Im Vitra Schaudepot von Herzog & de Meuron präsentiert das Vitra Design Museum Schlüsselobjekte seiner umfangreichen Sammlung und schafft damit eine der weltweit größten Dauerausstellungen und Forschungsstätten zum modernen Möbeldesign.
Während im Museumsgebäude von Frank Gehry große Wechselausstellungen und in der Vitra Design Museum Gallery kleinere, experimentelle Projekte zu sehen sind, macht das Vitra Schaudepot die stetig wachsende Sammlung öffentlich zugänglich. Wechselnde Sammlungspräsentationen rücken die Schwerpunkte und Schlüsselstücke von 1800 bis heute in den Vordergrund: von den frühen Bugholzmöbeln über Ikonen der klassischen Moderne von Le Corbusier, Eileen Gray oder Gerrit Rietveld bis hin zu den jüngsten Entwürfen aus dem 3D-Drucker sowie weniger bekannten oder anonymen Objekten, Prototypen und Versuchsmodellen.
Die Sammlung des Vitra Design Museums umfasst circa 20.000 Objekte, darunter etwa 7.000 Möbel, über 1000 Leuchten, die Sammlung des Eames Office und zahlreiche Archive, wie zum Beispiel von Verner Panton, Alexander Girard und Luis Barragán. Seit 2022 ist zudem die Barragán Gallery im Vitra Schaudepot angesiedelt. Die hier gezeigten Präsentationen ausgewählter Projekte aus dem Oeuvre Barragáns werden in Zusammenarbeit mit der Barragan Foundation entwickelt. Der berufliche Nachlass des mexikanischen Architekten lagert im angeschlossenen Archivraum.
Das Museum wurde von Rolf Fehlbaum gegründet, dessen Möbelsammlung 1989 in das Vitra Design Museum einging. Seitdem wurde die Sammlung von den Museumsdirektoren Alexander von Vegesack (1989 bis 2010), Mateo Kries und Marc Zehntner (2011 bis 2020) und Mateo Kries (seit 2020) gemeinsam mit Rolf Fehlbaum stetig erweitert. Sie zählt heute zu den weltweit größten ihrer Art.
Die Architektur des Vitra Schaudepots
Das Vitra Schaudepot von Herzog & de Meuron verbindet das einfache Erscheinungsbild eines Industrie- oder Lagergebäudes mit den komplexen Anforderungen an ein begehbares Museumsdepot. Nach außen präsentiert sich das Schaudepot als monolithischer Baukörper aus gebrochenem Klinker mit fensterloser Fassade und schlichtem Giebeldach, wobei die Klinkersteine der Gebäudehülle eine lebendige Textur verleihen. Im Innern bietet eine Gesamtfläche von rund 1600 Quadratmetern Platz für alle Funktionen des Gebäudes. In der Haupthalle im Erdgeschoss befindet sich neben der Fläche für wechselnde Sammlungspräsentationen auch der Eingangsbereich mit einem Shop. Für gleichmäßiges Licht sorgt die streng gerasterte Anordnung von Leuchtröhren an der Decke.
Im Untergeschoss zeigt das Schaudepot Lab thematische Schwerpunkte zu Materialien und Entwicklungsprozessen im Design. Zwei große Fenster ermöglichen einen Blick in die Sammlungsdepots. Auch in anderen Bereichen des Schaudepots können BesucherInnen hinter die Kulissen des Museums schauen, etwa aus dem Café in die Museumsbüros und in die Bibliothek, die ForscherInnen und Studierenden auf Anfrage zur Verfügung steht. Die ebenfalls einsehbare Restaurierungswerkstatt kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Damit rückt das Vitra Design Museum seine Sammlungsschwerpunkte Möbeldesign und Innenarchitektur stärker ins Bewusstsein und macht sie BesucherInnen und WissenschaftlerInnen unmittelbar zugänglich: In der Museumswelt der Gegenwart geht es nicht mehr vorrangig nur um das Sammeln und Ausstellen, sondern um die Vermittlung der Bedeutung von Design jenseits des Einzelobjekts. Das Programm des Vitra Design Museums regt Diskussionen an, zeigt gesellschaftliche Zusammenhänge auf und stellt Bezüge zu Bereichen wie Architektur, Kunst oder neuen Technologien her.
Ausstellungen
> Science Fiction Design. Vom Space Age zum Metaverse
> Vitra Schaudepot Lab
Führungen
> Ausstellungsführungen – Vitra Schaudepot